4 LEADER-Projekte unter einem Dach

Interkommunale Kooperation im Geiste Raiffeisens

Über uns: Das sind wir … der brodverein e.V.

oder: “Was einer nicht schafft, das schaffen viele.”

Was macht das Leben in unseren ländlichen Gemeinden lebenswert, was schätzen wir, was fehlt und was wünschen wir uns für die Zukunft? Diese und andere Fragen brachten 2017/18 interessierte und engagierte Bürger*innen und Bürger aus den Gemeinden Werkhausen, Weyerbusch und der “im Tal-Stiftung Wortelkamp” in Hasselbach zusammen. Den Rahmen dafür boten die 4 Workshops des LEADER-Projekts “Interkommunale Kooperation” . Hier haben sich Menschen aus den Gemeinden der Region in 4 Workshops intensiv mit ihrer Heimat, ihrem ländlichen Lebensumfeld und dessen Defiziten und Chancen auseinandergesetzt und dabei Ideen für die Zukunft erarbeitet.

Inspiration und Leitbild waren dabei drei Persönlichkeiten aus dem Westerwald, deren Ideen und Werk nicht nur von internationaler Bedeutung sind, sondern die auch bis heute prägende Impulse für unsere Region geben können.

Diese symbolischen “Schirmherren” unserer Region sind der Genossenschaftsgründer, Sozialreformer und ehemalige Weyerbuscher Bürgermeister Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der Fotograf August Sander und der Künstler Erwin Wortelkamp. In den Workshops wurden vier Projektideen entwickelt: Die Anlage eines Gemeinschaftsgartens, die Ausweisung eines August-Sander-Kulturweges, der Ausbau der Kunst- und Kulturvermittlung in der Skulpurenlandschaft “im Tal” sowie für die Region Weyerbusch – die ehemalige Bürgermeisterei Raiffeisens – eine neue Mitte für die Bürger zu schaffen.

Warum der Name brodverein e.V.?

Wo wäre ein “Brodverein” des 21. Jahrhundert besser aufgehoben als im Raiffeisenland und in der Gemeinde, in der Raiffeisens Arbeit zum Wohle aller ihren Anfang nahm? Dazu ein kurzer Ausflug in die Geschichte:

Nachdem der “Hungerwinter” 1846/47 auch in der Bürgermeisterei Weyerbusch zu großer Not geführt hatte, gründete der damalige Bürgermeister F.W. Raiffeisen mit Bürgern einen “Verein zur Selbstbeschaffung von Brod und Früchten” später kurz “Brodverein” genannt, um gemeinsam die Not zu lindern. Daran erinnert auch der Weyerbuscher “Verkehrs- und Bürgerverein e.V.” regelmäßig mit seinen Backtagen im wiederaufgebauten Raiffeisen-Backhaus. (mehr dazu hier:)

“Der Mensch lebt nicht vom Brot allein…”

Der neu gegründete brodverein e.V. möchte die Ideen und Werte Raiffeisens in unserer Gegenwart leben und, um es mit den Worten des 1. Vorsitzenden Max Weller zu sagen, “die Hefe für das Brot des 21. Jahrhunderts” sein und damit eine immaterielle Not unserer Zeit lindern helfen: Den Hunger nach sozialem Miteinander und lebendiger Gemeinschaft, auch über die jeweiligen Dorfgrenzen hinaus. Im brodverein e.V. laufen deshalb zunächst die Fäden der vier LEADER-Projekte zusammen. Hier sollen aber auch Bürger*innen, regionale Vereine, Initiativen und Gemeinden zusammenkommen, um gemeinsam unsere Region zu stärken.

Dazu hat der brodverein e.V. begonnen, im Herzen von Weyerbusch die ehemalige “gute Stube”, den Gasthof Zur Post zunächst als Vereinsheim wiederzubeleben. In Zukunft wird hier ein Ort der Begegnung und des Austauschs geschaffen, der der Region, dem Dorf und den vielseitigen Bürgerprojekten eine Heimat in Form einer neuen “Mitte” gibt. Unser Ziel ist es, dies unter Beteiligung so vieler Menschen aus der Region wie möglich zu erreichen. An dieser historischen und das Ortsbild prägenden Stätte, deren Geschichte bis zu den Anfängen Weyerbuschs als Thurn- und Taxis’sche Posthalterei zurückgeht, soll wieder Kultur und gemeinschaftliches Leben einkehren.

Mitgliedschaft

Mitglied im neuen Brodverein kann jede natürliche Person, aber auch jeder Verein, jede Gemeinde und jede Firma werden, die sich mit unseren Zielen identifiziert und diese unterstützen will. Der Mindestbeitrag beträgt 24 € pro Jahr.

Unsere Ziele: Das haben wir in nächster Zeit vor …

Genossenschaftliche Wiederbelebung des Gasthof zur Post als gemeinnütziges zentrales kulturelles und soziales Zentrum für die Region.

Ideen: Probemöglichkeit für Vereine, Nutzung und Vermietung der Räume, einschließlich des großen historischen Saals, für Veranstaltungen und Events, gerne auch in Kooperation mit regionaler Gastronomie. Entwicklung eines überregionalen Diskursraums für das Genossenschaftswesen. Gemeinsame Reparaturwerkstatt und Verleihzentrum. Begegnungsstätte für alle Generationen. Touristischer Anziehungpunkt und Ausgangspunkt für lokale Touren und vieles mehr…

Sanderweg

Die erste Phase zur Entwicklung des August-Sander Weges angehen. Dazu gehört die Recherche nach (unbekannten) Fotos unserer Region, ihrer Landschaft, Häuser und Menschen. Außerdem sollen auch Zeitzeugenberichte von Menschen gesammelt werden, die noch Erinnerungen an Sander haben.

Gemeinschaftsgarten

Der Frühling naht und damit ruft wieder der Garten. Vorbereitungen, Festlegung was angepflanzt werden soll, Suche nach weiteren Mitstreitern aller Generartionen und evtl. Erweiterung auf den bereits vorhandenen Feldgarten im Tal.